BALD SCHULKIND (?)

SCHULREIFE AUS NEUROMOTORISCHER SICHT:

 

Die motorischen Grundvoraussetzungen für die Schulreife beinhalten folgende Faktoren: 

 

- Gleichgewichtskontrolle

- motorische Fähigkeiten

- und die Integration frühkindlicher Reflexe *)

 

Diese Fähigkeiten sind eng mit späteren, schulischen Leistungen verknüpft.

Studien zeigen, dass es eine direkte Korrelation zwischen unreifen motorischen Fähigkeiten und Schulleistungen gibt.

Viele Schulkinder bringen jedoch diese körperlichen Grundvoraussetzungen heute nicht mehr mit und zeigen Defizite in ihrer neuromotorischen Entwicklung.

Kennzeichen dieser Unreife sind unter anderem das Weiterbestehen frühkindlicher Bewegungsmuster: 

auch als frühkindliche Reflexe bekannt.

Diese Kinder fallen durch motorische Unruhe, Konzentrationsmangel, Sprachschwierigkeiten und Lern- und Verhaltensprobleme auf, obwohl Ihre Intelligenz gut ausgeprägt ist. Oft können eben diese Auffälligkeiten neuromotorische Entwicklungsverzögerungen als Ursache haben.

 

Ziel ist es, diese Reflexe zum Verschwinden zu bringen und den Übergang zu komplexen, bewussten Bewegungen zu fördern.

Mittels einer evaluierten Überprüfungsmethode kann der neuromotorische Status eines Vor- und Schulkindes erfasst werden.

Das Institut für Neuro-physiologische Psychologie (INPP) hat ein spezielles Bewegungsprogramm entwickelt, welches Kindern mit persisitierenden Reflexen helfen soll, diese abzubauen und somit ein altersadäquates, reifes Bewegungsverhalten zu erreichen.

In meiner Praxis gibt es die Möglichkeit diesen Screeningtest durchzuführen und somit die Schulreife aus neuromotorischer Sicht zu überprüfen. Interessant auch für Kinder, bei denen eine vorzeitige Einschulung überlegt wird.

 

 

*)  ein Reflex ist eine unwillkürliche Bewegung als Reaktion auf einen bestimmten Sinnesreiz. zb der Kniescheibensehnenreflex, der Schluckreflex oder der Lidreflex. Diese Reflexe bleiben das ganze Leben aktiv. Es gibt aber auch eine Reihe von zeitlich begrenzt aktiven Reflexen. Dazu gehören die so genannten frühkindlichen Reflexe. (Greifreflex, Saugreflex, Haltungs- und Stellreflexe,...) Diese sollten in den ersten Lebensjahren zunehmend abgebaut werden.